Farbpsychologie – das klingt vielleicht zunächst ein wenig esoterisch, tatsächlich aber ist das Ganze gut untersucht und reichlich spannend! Gemeint ist die Untersuchung von Farbtönen als Faktoren, die das menschliche Empfinden und Verhalten beeinflussen können. Denn Farben haben Eigenschaften, die bei Menschen bestimmte Emotionen auslösen.
Fällt Licht auf ein beliebig farbiges Objekt, absorbiert dieses die Wellenlängen, die seiner atomaren Struktur entsprechen. Es reflektiert den Rest, und dieser ist dann, was wir letztlich mit dem Auge wahrnehmen können. Wenn dieses Licht also auf das menschliche Auge trifft, werden die Wellenlängen in elektronische Impulse umgewandelt, und diese gehen zum Hypothalamus, wo sie eine emotionale Reaktion erzeugen.
Wir verknüpfen übrigens mit unterschiedlichen Farben auch, mehr oder weniger bewusst, bestimmte Assoziationen, die beeinflussen, wie wir sie wahrnehmen. Eine frühlingshafte Alm ist leuchtend grün, das Meer tiefblau und ein wärmendes Kaminfeuer knisternd rot.
Zudem können Farben auch unser Temperaturempfinden in einem bestimmten Raum beeinflussen – und damit nicht genug: Mit diesem Empfinden fällt oder steigt nämlich auch unsere tatsächliche Körpertemperatur!
Ziemlich cool, oder? Und Farben können noch viel mehr. Sie beeinflussen zum Beispiel den Geschmack von Lebensmitteln (hast Du schon einmal den Geschmack von einem grünen mit dem eines braunen M&Ms verglichen?) und introvertierte Personen fühlen sich eher von kühlen Farben angezogen, während Extrovertierte wärmere Farben bevorzugen.
Wir möchten uns hier ansehen, wie wir die Farbpsychologie zuhause zu Gunsten unseres Wohlbefindens einsetzen können. Dabei können wir auf unterschiedliche Farben beispielsweise bei Vorhängen oder Teppichen, Wandbildern oder Wandfarben zurückgreifen.
Generell gilt aber, dass im selben Raum nicht zu viele unterschiedliche Farben zum Einsatz kommen sollten, da so Unruhe entstehen kann. Auch das Verhältnis von “leichten” (pastelligen) und “schweren” (kräftigen und dunklen) Farben sollte ausgeglichen sein.
Möchtest Du im Büro auf Trab kommen und kreativer arbeiten? Lebendige, anregende Farben werden Dir dabei helfen. Am besten solche, die über ein aktivierendes Element verfügen, wie Orange. Oder fehlt Dir eine ordentliche Portion Zen in den eigenen vier Wänden? Unaufdringliche Pastelltöne beispielsweise eignen sich bestens fürs Schlafzimmer, da sie für Ruhe im Kopf sorgen.
In den kommenden Wochen schauen wir uns einzelne Farben etwas genauer an und zeigen Dir, wie Du die richtigen für Dich findest und sie als Wandbilder in Dein Zuhause integrieren kannst. Heute im Spotlight: die Farben Rot und Orange.
Das kann Rot im Interior Design
Die Farbe Rot verbinden wir mit Leidenschaft und Energie, aber auch mit Alarm und Gefahr – für Rot ist unser Auge nämlich extrem empfindlich, die Farbe eignet sich daher prima für Warn- oder Stoppschilder.
Zuhause bietet sich Rot als Wandfarbe, für Textilien oder Wandbilder an, wenn Wärme oder ein Hauch von Exotik erzeugt werden sollen. Rot regt übrigens auch den Appetit an, daher verwenden Marken wie Coca Cola oder McDonald’s sie in ihrem Branding. Die Farbe Rot eignet sich daher bestens für Dein Esszimmer, auch die Küche profitiert von Rottönen.
Eine kleine Anekdote hierzu: Laut Evolutionsforscher*innen verbanden unsere Vorfahren vor vielen tausend Jahren die Farbe Rot vor allem mit wertvoller Nahrung. Viele leckere und gesunde Früchte nämlich sind rot – je roter also das Fundstück damals, desto höher der vermutete Nährwert.
Da Rot aber wie gesagt anregend wirkt (es kann sogar die Durchblutung des Körpers fördern), solltest Du die Farbe lieber in Wohn- als in Ruheräumen einsetzen, oder sie für Akzente nutzen, statt einen ganzen Raum damit zu füllen. Das erreichst Du zum Beispiel indem Du Wandbilder mit vielen Rot-Anteilen zum dekorieren verwendest.
Mit der Farbe Orange dekorieren
Ebenfalls anregend, dabei jedoch weit weniger dominant als Rot, wirkt die Farbe Orange. In der Farbpsychologie steht Orange für Kreativität, Begeisterung, Erfolg und Ausgeglichenheit. Orange hat einen belebenden Charakter, wir denken dabei an Zitrusfrüchte im Italien-Urlaub oder Wassereis als Kind im Freibad.
Die Farbe Orange verleiht jedem Raum ein bisschen Leichtigkeit und Spaß, und ist dabei warm und einladend. Gerade in lichtärmeren Räumen kann Orange Wunder bewirken.
Diese Wandbilder stecken voller Orange-Töne und sind deshalb Garanten für gute Laune.
Katrin Strohmaier ist Sprachrohr von Photocircle mit Faible für Entwicklung, Interior Design und Menschenrechte. Von dort aus verbreitet sie die frohe Kunde, dass man mit dem Kauf von Kunst die Welt ein bisschen besser machen kann.