Michael Belhadi ist viel gerühmter Fotograf, Wahlberliner und seit Neuestem auch stolzer Träger des wichtigsten Kalender-Awards Europas: Seine Bilder haben unseren Berlin-Kalender zu der Schönheit gemacht, die vergangene Woche einen Fotopreis beim gregor international calendar award 2015 abgeräumt hat.
Michael Belhadi, wenn man auf Deiner Website auf „Portfolio“ klickt, bieten sich einem zwei Möglichkeiten: „Berlin“ und „elsewhere“. Eine Liebesbekundung an die Hauptstadt?
Ja und nein. Da mein Lebensmittelpunkt Berlin ist, arbeite ich natürlich auch viel dort; aber es stimmt schon, Berlin ist etwas ganz Besonderes für mich – und meine Arbeit.
Welche Rolle hat Berlin für Deine künstlerische Karriere gespielt?
Ehrlich gesagt eine sehr große, hier in Berlin fing alles an, meine ersten Arbeiten, meine erste Ausstellung…
Wenn Du gerade mal nicht Berlin von seiner schönsten Seite beleuchtest – wo fotografierst Du sonst noch gern? Weshalb?
Überall dort wo viele Menschen leben, urbane Räume üben eine große Faszination auf mich aus.
Wenn wir Dich einmal beim Fotografieren begleiten würden, was würde uns erwarten?
Euch würde vor allem viel Langeweile erwarten. Gerade wenn ich mit dem Stativ unterwegs bin, können Einstellungen ewig dauern und ich kann Stunden damit verbringen ein und dasselbe Motiv so oft abzulichten bis meiner Meinung nach alles passt, meine Freundin kann ein Lied davon singen.
Wie kommst Du zu deinen Motiven?
Da gibt es zwei Kategorien, zum einen die Motive die ich schon immer fotografieren wollte und jene, die mich einfach anspringen wenn sie mir begegnen.
Symmetrie ist ein dominantes Thema in Deinen Arbeiten. Was steckt dahinter?
Mein persönliches ästhetisches Empfinden und meine Vorstellung davon, wie ein Foto von mir auszusehen hat.
Deine Fotografenlaufbahn hat ihren Ursprung in einem Job als OP-Fotograf für medizinische Zeitschriften. Kannst Du uns ein wenig über die Zwischenstops bis zum Status quo erzählen?
Nach meiner Zeit als OP Fotograf hab ich mit dem Fotografieren aufgehört und die nächsten 30 Jahre als selbstständiger Gastronom gearbeitet. 2006 habe ich dann nicht zuletzt durch meinen Umzug nach Berlin zur Fotografie zurückgefunden. Es war eine wunderbare Art diese Stadt kennenzulernen.
Von damals bis heute – welches Deiner Fotos ist besonders wichtig für Dich und warum?
Das ist das Foto LIEBESBEWEIS, mit dem fing alles an, dieses Foto fiel meinen Freunden und Bekannten auf und führte so dazu, das ich begann es zu verkaufen. Es ist schon circa sieben Jahre alt und gehört wohl noch immer zu den am meisten verkauften Bildern von mir. Auch wenn mein Verhältnis zu ihm durchaus ambivalent ist.
Michael Belhadis Werke könnt Ihr Euch aus seiner Galerie bei Photocircle direkt ins Wohnzimmer bestellen. Sein gesamtes Portfolio gibt es außerdem auf seiner Website zu sehen.