Wie die Zeit vergeht – schon stehen wieder fast 50.000 neue Bäume seit unserem letzten Projekt-Update.
Und das passiert gerade in unserem Projekt in Shebedino
Alle Setzlinge sind gepflanzt und so ruhen die Aktivitäten in den Baumschulen von Green Ethiopia fürs Erste. Im Januar beginnen dann mit dem Anlegen von Saatbeeten, dem Mischen der Erde und Befüllen der Töpfe die Vorbereitungen für die Produktion der Setzlinge, die im Juli 2023 ausgepflanzt werden sollen. Außerdem werden die Samen eher langsam wachsender Bäume gepflanzt, die sechs bis sieben Monate in der Baumschule verbleiben werden.
Im Aufforstungsgebiet wächst nun, nach der Regenzeit, Gras zwischen den Bäumen und die ganze Gegend sieht sehr grün aus. Schon bald wird das Gras gemäht und anschließend als Viehfutter verwendet. In den Aufforstungsgebieten der Vorjahre ist das Gras sehr hoch gewachsen, so dass es für den Dachbau verkauft oder zum Flechten und Binden von Matten und anderen Haushaltsgegenständen genutzt werden kann. Sehr wichtig ist jetzt eine gute Bewachung, da Nutztiere auf den abgeernteten Getreidefeldern in der Nähe weiden, aber unter keinen Umständen die jungen Setzlinge abfressen dürfen.
Bald werden außerdem die neue Aufforstungsfläche für 2023 festgelegt und die Aktivitäten im Aufforstungsgebiet mit der Gemeinde besprochen, um dann im Frühjahr mit Terrassierung, Anlegen von Gräben und Pflanzlöchern zu beginnen. In der Zwischenzeit gehen die Frauen zusätzlich auch anderen Vereinsaktivitäten nach, die sie dank der Erfolge der vergangenen Jahre ins Leben rufen konnten (zum Beispiel Flechten, Binden oder Anbau und Pflege von Obstbäumen).
Die politische und Umweltsituation vor Ort
Die politische Situation in Shebedino und in der Region Sidamo ist weiterhin ruhig, sie hat sich sogar verbessert, da die Kämpfe in den Nachbargebieten nachgelassen haben. Der Mitte November unterschriebene Friedensvertrag der Zentralregierung hält und die Umsetzungsvereinbarungen werden, wenn auch teils zögerlich, eingehalten. Im Westen Äthiopiens gibt es weiterhin bewaffnete Auseinandersetzungen, die für das Projekt in Shebedino jedoch nicht weiter relevant sind.
Darüber hinaus ist Shebedino von der aktuellen Dürrekrise in Ostafrika betroffen, was insbesondere zu großen Fluchtbewegungen aus stärker durch die Dürre erschütterten Gebieten führt. Nomadenstämme bringen außerdem verstärkt ihr Vieh zum Weiden nach Shebedino.