Oliver Ostermeyer ist: Mediziner und Hochzeitsfotograf; mit grosser Leidenschaft auch Weltentdecker und so oft wie möglich unterwegs, aber auch immer wieder gerne in Deutschland; Idealist und überzeugt, dass wir alle uns noch deulich mehr um Menschen kümmern müssen, denen es schlechter geht als uns.
Oliver Ostermeyer, Du findest: „Durch die Fotografie sehen wir Dinge, die sonst im Verborgenen geblieben wären.“ Was denn zum Beispiel?
Die gibt es für mich in fast allen Bereichen der Fotografie – sei es in der Natur, wenn Makroaufnahmen unglaublich schöne Details von Insekten zeigen oder man den Flügelschlag eines Kolibris einfängt. Zudem liebe ich es, über wuselige Märkte zu laufen und fast blind Alltagsszenen zu fotografieren. Beim durchschauen der Fotos im Anschluss entdeckt man plötzlich interessante Menschen und Details an den Bildrändern, die einem vor Ort niemals aufgefallen wären.
Die Azoren, Vietnam, Neuseeland… Du bist schon weit gereist. Wo hat es Dir bislang am besten gefallen?
Es gibt so viele unglaublich schöne Plätze auf dieser Welt, aber Nepal nimmt eine besondere Stellung ein. Spektakuläre Natur auf der einen und ein von Krisen gebeuteltes Land auf der anderen Seite. Dazu die Menschen zu sehen, wie sie mit Bravour ihren Alltag meistern!
Auf Deiner „Bucket List“ standen ganz oben die Galapagosinseln. Weshalb?
Ich mag einzigartige Orte und durch die Lage und besonderen Umstände sind die Galapagosinseln mit keiner anderen Region zu vergleichen. Zudem war es auch immer ein Traum, dort mal tauchen zu gehen. So konnte ich das perfekt mit der Fotografie verbinden.
Dein Lieblingsmotiv ist der Mensch – das kommt wohl nicht von ungefähr, Du arbeitest auch in Deiner Funktion als Arzt am und für den Menschen. Mit unserer Partnerorganisation German Doctors warst Du zum Beispiel auf den Philippinen. Lassen sich Arzt-sein und Fotografie bei solch einer Reise verbinden?
Ja, aber sicherlich nicht immer ganz einfach. Auf der einen Seite komme ich als Arzt in Regionen, in die ich als Tourist nur schwer Zugang gefunden hätte und somit auch an Menschen, die sonst nicht fotografiert werden. Das eröffnet einem natürlich auch Möglichkeiten für sehr natürliche Portraits. Wenn ich als Arzt vor Ort bin, werde ich aber primär in einer anderen Funktion gesehen, sodass die Tätigkeit absoluten Vorrang hat. Der grosse Vorteil ist, dass ich dann immer länger an einem Ort bin. So bauen Menschen Vertrauen auf und das kann man dann auch in den Portraitaufnahmen direkt sehen.
Als Arzt in einem armen Land gibt es sicherlich einiges zu tun. Denkst Du, dass Du auch als Fotograf etwas bewegen kannst?
Ausdruckstarke Bilder können Menschen in jeglicher Form berühren und Emotionen sind immer eine gute Möglichkeit, jemanden auf etwas aufmerksam zu machen. Insofern freut es mich natürlich, wenn jemand für ein Projekt spendet, wenn er durch meine Bilder darauf aufmerksam geworden ist.
Wie bist Du denn überhaupt zur Fotografie gekommen?
Ich war schon seit meiner Jugend ein großer Fan großartiger Fotografien, aber erst nach meinem Studium habe ich – parallel zu meinem Beruf – angefangen, mich verstärkt mit der Materie auseinander zu setzen. Daraus ist dann in der Folgezeit meine absolute Leidenschaft geworden!
Und welches Deiner Fotos ist besonders wichtig für Dich?
Das ist wohl für jeden Fotografen eine extrem schwierige Frage. Wenn ich aber eines auswählen müsste, dann ein Bild aus der Salar de Uyuni in Bolivien von 2013 – ein Bild, das weit davon entfernt ist, technisch pefekt zu sein. Aber es war zum einen meine erste große Reise als Backpacker und zum anderen bringt es immer wieder den Moment zurück, in dem man früh morgens verschlafen aus dem Jeep steigt und an diesem unglaublichen Ort in die Ferne schaut. Seitdem hängt es als grosser Alu Dibond Druck an meiner Wand.
Oliver Ostermeyers Fernweh-verursachende Bilder findet Ihr in seiner Galerie bei Photocircle – für Neuigkeiten, Einblicke in seine unzähligen Reisen sowie Buchungen lohnt sich außerdem ein Blick auf Olivers Website!