Der Regen kam spät dieses Jahr – aber als er kam, kam er richtig: Es regnete üppig in Shebedino im letzten Sommer. So konnten die Pflanzungen im August nicht nur wie geplant stattfinden, auch die Überlebensrate der ausgepflanzten Setzlinge ist hoch!
Nun müssen die noch jungen Wälder besonders gut bewacht werden, um sie vor dem Eindringen von Nutztieren mit Appetit auf Baumsetzlinge zu schützen. Zusätzlich müssen die Setzlinge gepflegt und ihr Lebensraum ordentlich gehalten werden; insbesondere muss das Gras um sie herum geschnitten werden, welches dann als Viehfutter oder für den Bau von Dächern verwendet werden kann.
In der Baumschule sind nun nur noch die Fruchtbaumsetzlinge verblieben, sie werden dort weiterhin gehegt und gepflegt. Zudem werden die Samen für 2022 vorbereitet, denn je nach Baumart müssen diese gewaschen oder auch aufgeschwellt werden. Damit die Samen ab diesem Monat angezogen werden können, beginnen bald auch weitere Vorbereitungsarbeiten wie zum Beispiel Beete anzulegen, Humus zu mischen oder Pflanztöpfe zu befüllen.
Zusätzlich zu den Aktivitäten in der Baumschule liegt in den kommenden Monaten ein besonderer Fokus auf Pflanzungen in Hausgärten: Das Ziel dieser ist es, dass die Gärten ausreichend Biomasse produzieren und damit die Familien versorgen können. Das beinhaltet nebst Früchten und Co. auch Viehfutter, Brenn- und Nutzholz.
Unser Shebedino-Projekt wurde übrigens im Jahr 2018 mithilfe einer lokalen Frauengruppe in die Welt gerufen, und zwar unter der Leitung der Integrated Women Development Organization, mit welcher unsere Partner NGO Green Ethiopia seit 2009 zusammenarbeitet und bereits viele Aufforstungsprojekte realisiert hat.
Und so gelingt die Arbeit vor Ort in Äthiopien zur Zeit
Während die politische Situation in Shebedino im Besonderen und der Sidamo Region in Allgemeinen vergleichsweise ruhig ist, ist unser Projekt-Partner Green Ethiopia allerdings von den eingeschränkten Internetverbindungen betroffen. Telefonisch können die Organisation ihre lokalen Partner jedoch zuverlässig erreichen, und auch die übrige Infrastruktur wie Banken, Wasserversorgung, Wochenmärkte, Gesundheitswesen und Schulen ist stabil.
Äthiopien und die Sidamo Region sind zwar auch weiterhin von der COVID19 Pandemie betroffen, aber mit relativ tiefen Fallzahlen insbesondere in den ländlichen Gebieten wie Shebedino ist die Infektionsdynamik gering.