Photocircle Fotograf Franz Sussbauer stammt aus München – vor die Linse kommen ihm aber nicht nur Motive aus Bayern, sondern auch so unterschiedliche Orte wie Laos, Südkorea oder Finnland. Neben Fotografie beschäftigen ihn vor allem Architektur und Kunst der Moderne. Für Photocircle hat er Menschen, Städte und Landschaften fotografisch festgehalten und mit der Serie „Schlafende Wiesn“ ein Stück surreale Ästhetik geschaffen. Im Photocircle Blog erzählt er, wie es dazu kam.
„Die Serie „Schlafende Wiesn“ habe ich im Jahr 2013 fotografiert. Die Idee dazu entstand allerdings schon ein Jahr zuvor, bei einer Foto-Tour über das morgendliche Festgelände.
Ich hatte sofort eine bestimmte Optik im Kopf. Dabei war mir klar, dass ich eine Lichtsituation brauche, die hell, aber nicht grell ist, also ohne direkte Sonneneinstrahlung. Nebel oder leichter Hochnebel waren ideal, weil sie eine Art Riesensoftbox ergeben. Zum Glück ist die Wahrscheinlichkeit, im Herbst solche Lichtstimmungen zu bekommen, ziemlich hoch.
Ein weiteres Element meiner Bildidee war, dass ich das Gelände und die Fahrgeschäfte ohne Menschen fotografieren wollte. Das weltgrößte Volksfest – still und leer. Daher wollte ich die Aufnahmen mit einem sogenannten Neutraldichtefilter schießen, durch den man die Belichtungszeit um zehn Blenden verlängern kann. So verschwanden auch die wenigen Menschen, die doch herumliefen.
Am ersten Oktoberfestsamstag ist es völlig ausgeschlossen solche Bilder zu machen, da herrscht schon morgens reges Treiben. Die letzten Vorbereitungen für den zweiwöchigen Ausnahmezustand werden getroffen, und ab 6 Uhr morgens bilden sich schon Menschenschlangen vor den Zelteingängen – obwohl es erst ab 12 Uhr Bier gibt. Selbst bei einer Langzeitbelichtung wären zu viele schemenhafte Personen auf den Fotos gewesen.
Also bin ich am ersten Sonntag frühmorgens zu einer Besichtigung losgezogen. Das Wetter entsprach ganz und gar nicht meinen Vorstellungen, ich wollte aber ein Gefühl für die Szenerie bekommen.
Es ist unglaublich, wie die Theresienwiese an jedem Morgen während des Oktoberfests aussieht. Müllberge, Überreste von Betrunkenen etc. – ich war erst mal frustriert. So wollte ich die Bilder von den Fahrgeschäften, Buden oder Festzelten nicht haben. Die Aufnahmen sollten distanziert, ein bisschen surreal und unnahbar wirken, das Gegenteil vom Festbetreib eben – und dafür konnte ich keinen Dreck und Müll gebrauchen. Ich wollte die Idee schon fast aufgeben.
Doch dann sah ich, wie die städtische Müllabfuhr und Kehrmaschinen der Stadtwerke München begannen, den Unrat einzusammeln und mit Straßenkehrmaschinen die Wege zu reinigen. Als die Jungs ihren Job gemacht hatten, blieb nur noch ein Wasserfilm auf dem Asphalt zurück, in dem sich die Umgebung dezent spiegelte – perfekt dachte ich mir, genau dieser Zeitraum ist perfekt für meine Bilder.
Dann ging das Warten auf die oben erwähnte Lichtstimmung los. Als es nach einigen Tagen soweit war, bin ich mit meiner 5D Mk III, einem 16-35mm/f2.8 Weitwinkelobjektiv, Stativ, ND10-Filter und einem Set Grauverlaufsfiltern losgezogen und habe diese Aufnahmen bekommen.“
Die Fotoreihe ”Schlafende Wiesn” kannst Du Dir von Photocircle exklusiv und direkt ins Wohnzimmer bestellen. Der Clou: Wenn Du Bilder aus dieser Fotoreihe kaufst, helfen Franz Sussbauer und Photocircle syrischen Flüchtlingen in Jordanien mit 16% des Verkaufspreises.
Die meiste Wirkungskraft erhalten die intensiven Farben dieser Fotografien hinter glanzvollem Acrylglas, mit dem Du Deinen Lieblingskunstwerken den letzten Schliff verpassen kannst.