Nachdem wir Dir in den ersten beiden Teilen unserer Serie Home Is Where Your Art Is gezeigt haben, welche unterschiedlichen Bildformationen an Deiner Wand am besten aussehen und was es dabei zu beachten gilt, werden wir Dir hier und heute ausführlich darstellen, welche allgemeinen Regeln beim Bilderaufhängen eingehalten werden sollten.
Eines vorweg: Bei aller Inszenierung und Konzeptarbeit bestimmst trotz aller Do’s und Dont’s immer Du, was wichtig ist. Denn was Dich anspricht und was Du weniger schick findest, weißt Du selbst am besten. Lass Dich also von Faustregeln und Tipps leiten, höre dabei aber auch immer auf Dein Bauchgefühl.
Bildmotive: Beim Thema bleiben
Die Wahl der Motive liegt ganz bei Dir, ein generelles Thema erleichtert Dir aber die Anordnung. Inhaltliche Zusammenhänge können zudem Harmonie erzeugen, wobei Du dann mit einzelnen Prints Kontraste schaffen kannst – so entsteht ein interessanter Dialog. Mögliche Themen sind zum Beispiel Genres (wie Landschafts- oder abstrakte Fotografie und Illustrationen), Farbschemen (oder Schwarzweißfotografie), aber auch ein bestimmtes Motiv (Wasser, Himmel, Menschen), das auf unterschiedliche Art und Weise aufgegriffen wird. Wir haben außerdem Tipps für die Anordnung nach Farben für Dich aufgelistet.
Wandbilder im Kontext – alles ist relativ
Yep, auch beim Thema Bilder aufhängen. Achte bitte unbedingt auf die Proportionen zwischen den Wandbildern einerseits und Deiner Einrichtung andererseits. Die Breite eines Bildes über einem Einrichtungsgegenstand sollte zwei Drittel bis drei Viertel des Möbelstücks nicht überschreiten, damit die Bilder mit den Möbeln harmonieren. In der Nähe eher filigraner Gegenstände wirken kleinformatige Prints zum Beispiel besser. Hänge Deine Bilder zudem nicht zu dicht an oder über die Möbel, ein Abstand von 20 bis 30 cm reicht dabei in der Regel aus. Soll Dein Bild nicht mittig an der Wand hängen, achte darauf mit einer Pflanze, einer Lampe oder einem anderen Deko-Accessoire ein Gegengewicht zu schaffen, damit kein optisches Ungleichgewicht entsteht.
Übrigens: Deine Wandbilder sollten natürlich nicht nur mit Deinem Mobiliar harmonieren, sondern auch farblich zu Deinen Wänden, Teppichen, den Vorhängen etc. passen.
Die Dinge mal in einem anderen Licht betrachten
Je nach Tageszeit werden Deine Wandbilder eine unterschiedliche Wirkung entfalten. Abhängig vom Lichteinfall und der Oberfläche Deiner Kunstwerke kann es zum Beispiel zu Spiegelungen kommen, außerdem variieren Farben und Details mit wechselndem Licht. „Extremen“ Lichtbedingungen wie direkter Sonneneinstrahlung sollten Deine Bilder also am besten nicht ausgesetzt sein, aber auch komplett schattige Ecken solltest Du meiden. Eine gleichmäßige, indirekte Ausleuchtung wird Deinen Bildern schmeicheln. Spotleuchten (nicht zu grell) sind ideal, aber auch geschickt im Raum platzierte Lampen können einen vorteilhaften Effekt auf Deine Kunstwerke haben.
Bleib mit Deinen Prints auf Augenhöhe
Good News: Du bist das Maß aller Dinge. Zumindest, was die Positionierung Deiner Wandbilder betrifft. Wo und wie betrachtest Du Deine Bilder, in der Küche stehend oder auf dem Sofa sitzend? Auch hier gibt es – zum Glück – eine Faustregel: Ein angenehmer Effekt entsteht, wenn sich nur ein Drittel des Bildes oberhalb der Augenhöhe befindet, Positionierung der Bildmitte genau auf Augenhöhe ist optimal. Die durchschnittliche Augenhöhe liegt dabei übrigens bei 1,60 Meter. Dekorierst Du gerade das Kinderzimmer, gilt es natürlich, die geringere Körpergröße der Zwerge zu beherzigen.
Wandbilder anordnen: Denn das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile
Das Arrangement Deiner Bilder an der Wand ist ein Balanceakt, wenn Du wirres Durcheinander einerseits, und Sterilität andererseits vermeiden möchtest. Welche verschiedenen Optionen Du dabei hast, haben wir hier und hier schon mal für Dich zusammengetragen.
Raumgestaltung – nicht nur etwas für Visionäre
Zugegeben, ein Stück Vorstellungskraft ist bei der Raumgestaltung schon gefragt. Um die endgültige Wirkung Deiner Prints an der Wand im Voraus besser abschätzen zu können, kannst Du aber auch ein wenig tricksen. Falls Du unseren Artikel über die Gallery Wall gelesen hast, kennst Du das schon: Entweder legst Du die ausgewählten Bilder in der gewünschten Anordnung auf dem Boden aus oder klebst ihr Größen-Pendant mit Klebeband darauf auf. Das erspart Dir nämlich nicht nur Arbeit, sondern auch den Schweizer Käse in der Wand. Kein Platz? Schneide Papier oder Karton auf die entsprechende Größe zu und klebe diese Platzhalter mit Tesafilm an Deine Wand.
Bilder richtig aufhängen mit Klebeband und Pappkarton
Letztlich steht also nur noch der handwerkliche Teil an: die Befestigung Deiner Bilder an der Wand. Hast Du Deine gerahmten Prints, Alu Dibond Fine Art, Acrylglasbilder oder Fotoleinwand bei Photocircle gekauft, sind Deine Prints immerhin bereits fix und fertig zum Aufhängen. Bei uns sind sowohl Alu Dibond Kaschierungen als auch Acrylglasbilder je nach Größe mit Aluminiumleisten oder einer Metallaufhängung mit Abstandshaltern ausgestattet und auch unsere Leinwände liefern wir mit einem cleveren Aufhängesystem.
Nun stellen sich zwei wichtige Fragen: Was wiegt das jeweilige Bild und wie ist Deine Wand beschaffen? Bei schweren Bildern und / oder Hohlraumwänden ist Bohren angesagt: Dübel und Schrauben lohnen sich hier!
Willst Du ein Bild mit zwei Nägeln oder Schrauben befestigen, musst Du sehr genau arbeiten, damit nicht alles in Schieflage gerät. Hier empfiehlt sich eine Schablone: Statt direkt in die Wand, bohrst Du (im richtigen Abstand) zwei Löcher in eine Holzleiste. Dann kannst Du das erste Loch in die Wand bohren. Mithilfe eines Rundholzes oder Dübels in diesem Loch richtest Du die Schablone an der Wand aus, um das zweite Loch anzuzeichnen. Eine Wasserwaage, die Du einfach oben auf die Holzleiste legst, hilft beim Ausrichten. Das zweite Loch kannst Du auch durch die Schablone bohren.
Wenn Du Dir sicher bist, dass Deine Wand das verkraftet, kannst Du ein Bild aber auch an einem einzigen Nagel anbringen. Rückseitig an den Aufhängern Deines Wandbildes bringst Du hierfür eine starke Nylonschnur an, die die Breite des Wandbildes etwas überschreitet, sodass sie leicht durchhängen kann. Das erleichtert Dir später das Austarieren.
Nun bist Du bestens mit nützlichen Profitipps zur Wandgestaltung gerüstet und wir wünschen Dir viel Freude beim Dekorieren!
Katrin Strohmaier ist Sprachrohr von Photocircle mit Faible für Entwicklung, Interior Design und Menschenrechte. Von dort aus verbreitet sie die frohe Kunde, dass man mit dem Kauf von Kunst die Welt ein bisschen besser machen kann.
* Bilder an der Wohnzimmerwand
- Untitled BW289 von Michael William Benton
- Hot Stones von Bo Lundberg
- Bleeding planet von Felix Dorn
- Minimal Plant von Dan Hobday
- Woods 5Y von Mareike Böhmer
- Peace of nature von Holger Nimtz
- Creation von Uma Gokhale
- Rarity Cabinet Butterfly Peacock von Marielle Leenders
- Norwegisches Häuschen von Christian Schipflinger
- Sima von Ekaterina Koroleva
- Sol von Martin Azambuja