Heiko Gerlicher im Portrait

Heiko Gerlichers Aufnahmen von alten Baumriesen, lieblichen fränkischen Landschaften und verwunschenen Wäldern begeistern uns immer wieder. Heute stellen wir Euch den 45-jährigen Autodidakten vor, der bei uns 100% seines Erlöses aus dem Verkauf seiner Fotokunst an unsere Projekte spendet.

Herbstgeschichten - Fotokunst von Heiko Gerlicher

Herbstgeschichten von Heiko Gerlicher

Was zeichnet einen guten Fotografen aus?

In erster Linie, dass seine Bilder eine individuelle Note, eine eigene Handschrift und dadurch einen hohen Wiedererkennungswert haben. Dass er sich von anderen Fotografen wohl inspirieren lässt, ohne diese dabei jedoch zu kopieren. Dass er das Gespür, den Instinkt für die richtige Situation hat und, dass er die Grundlagen einer spannenden Bildgestaltung beherrscht, sich dabei aber nicht vehement an den ‚geschriebenen‘ Regeln dessen festklammert. Wichtig ist auch, dass es der Fotograf mit seinen Bildern schafft, den Funken seiner Begeisterung auch auf den Betrachter überspringen zu lassen.

Was möchtest du als Fotograf erreichen?

Niemals perfekt zu sein, denn dass würde den Beginn der Langeweile in meinem liebsten Hobby einläuten. Das Feuer der Leidenschaft brennt am besten mit dem Zündstoff des Lernens und der daraus resultierenden Erfolge.

Adieux Été von Heiko Gerlicher

Adieux Été von Heiko Gerlicher

Dein Lieblingsland zum Fotografieren  / Lieblingsmotiv und warum?

Auch wenn es banal klingen mag, aber ich liebe die Deutschen Landschaften und vor allen Dingen die Deutschen Wälder. Mein Lieblingsmotiv ist schnell entlarvt, schaut man in meine Bildergalerie. Es ist der Baum, bzw. sind die Bäume. Aufgewachsen bin ich in der Nähe zu einem Schlosspark, dem Schlosspark Rosenau (Geburtsort von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, Eheman der britischen Königin Victoria), wo auch das veröffentlichte Bild der alten Ulme entstanden ist.

Herbst im Schlosspark - Fotokunst von Heiko Gerlicher

Herbst im Schlosspark von Heiko Gerlicher

Die alten markanten Baumriesen dort haben einen nachhaltigen Eindruck auf mich hinterlassen und fesseln mich auch heute noch in unveränderter Art und Weise. Es sind, neben der Ästhetik und Einzigartigkeit eines jeden Exemplars, die Kraft und Ruhe, die die Bäume auf mich ausstrahlen. Nicht umsonst gilt der Baum als Symbol des Lebens. Ohne ihn gäbe es die Menschheit nicht.

Dein Lieblingsfotograf?

Lars van de Goor. Seine Naturbilder resp. Waldbilder, wenn auch stark digital nachbearbeitet, sind eine Klasse für sich.

Deine erste Kamera? Und womit fotografierst du heute?

Anfang der 80er war es die Revue Pocket 250, die man auch liebevoll als Ritsch-Ratsch-Klick Kamera bezeichnete. Heute bin ich mit der Nikon D7000 unterwegs, welche für meine Bedürfnisse absolut ausreichend ist.

Die Farben des Herbstes von Heiko Gerlicher

Die Farben des Herbstes von Heiko Gerlicher

Die Geschichte hinter einem Deiner Bilder. Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum? 

Eine spannende Geschichte hatte sich letzten Dezember zu einem meiner Bilder ereignet. An einem nebligen Tag war ich in einem Buchenwald im Landkreis Bamberg auf Motivsuche. Im dortigen Hofbauernholz befindet sich die sogenannte Jungfernhöhle, ein neolithischer Kultplatz, wo vor ca. 6150 Jahren Menschenopferungsrituale stattfanden. Bei Ausgrabungen wurden in und um die Höhle Skelett- und Schädelreste von mind. 40 Menschen gefunden. 23 davon waren Säuglinge und Kinder. Alle Schädel und einige Röhrenknochen waren zertrümmert worden. Man vermutet, dass dies zur Entnahme des Knochenmarks gemacht wurde. 

Als ich dort alleine in diesem Waldstück unterwegs war, hörte ich immer wieder Blätter rascheln und auch deutliche Schritte hinter mir. Drehte ich mich um, konnte ich jedoch niemanden sehen. Erst zu Hause laß ich dann, dass einer Sage nach in der Höhle einst drei Jungfrauen lebten und auch getötet wurden. Ihre Geister sollen noch heute in der Umgebung dieser Höhle spuken … Eine Erklärung für die Geräusche, die ich dort wahrgenommen hatte? Zumindest hat es mir im Nachhinein eine Gänsehaut verpasst.

Im Geisterwald #2 von Heiko Gerlicher

Im Geisterwald #2 von Heiko Gerlicher

 Im Geisterwald #2 - Fotokunst von Heiko Gerlicher

Im Geisterwald #2 von Heiko Gerlicher

Eine Bilderstrecke, die mich sehr bewegt, ist die eines 1000jährigen Baumes in meiner Region, dessen Lebensende nun unabwendbar ist. Im vergangenen Jahr ist er von einem Mehltaupilz befallen worden, welcher ihn nun schon zu einem Drittel hat absterben lassen. Ob und wie er im kommenden Frühjahr austreibt, ist ungewiss. Vor 2 Jahren konnte ich noch eine Vier-Jahreszeiten-Serie mit ihm in seiner vollen Pracht aufnehmen.

Der Hüter des Feldes im Frühling von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Frühling von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Sommer von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Sommer von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Herbst von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Herbst von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Winter von Heiko Gerlicher

Der Hüter des Feldes im Winter von Heiko Gerlicher

Dein nächstes Projekt?

Mein nächstes bzw. mein aktuelles Projekt, ist das ‚Waldwelt‘-Projekt. Der Wald ist ein Ort voller Leben, Geschichten und Mythen. In ihm untewegs zu sein ist zu allen Jahreszeiten eine spannende Angelegenheit. Das Wetter und das Licht sind dabei entscheidende Stimmungsmacher. Besonders im Nebel oder bei Regen fasziniert mich der Wald am meisten. Dieses Projekt soll eine Liebeserklärung an den Wald sein.

Vielen Dank für das Interview Heiko!

In Heiko Gerlichers Galerie auf Photocircle findet Ihr weitere wunderschöne Landschaftsaufnahmen. Heiko Gerlicher spendet 100% seines Erlöses aus seinen Verkäufen an unsere Entwicklungsprojekte! Weitere Bilder, tolle Bildserien und Neuigkeiten veröffentlicht er außerdem auf seinem Blog

Solitär # 4 - Fotokunst von Heiko Gerlicher

Solitär # 4 von Heiko Gerlicher

 

Tree Amount
404.692
Seit 2021 konnten wir dank unserer Bildverkäufe bereits 404.692 Bäume pflanzen. Diese Bäume werden innerhalb der nächsten fünf Jahre ca. 32.375.360 kg CO₂ aufnehmen und verbessern zudem die Lebensbedingungen der Menschen vorort.