Jan Eric Euler – unsere neueste Errungenschaft, Outdoor-Liebhaber und passionierter Reisender. Von Berlin aus versucht er, so oft wie möglich die Welt zu erkunden, und hält dies – glücklicherweise für uns Daheimgebliebene – mit seienr Kamera fest. Er fühlt sich inspiriert durch die vergänglichen Momente menschlichen Seins, das Verhalten des Lichts und die schiere Freude, am Leben zu sein. Klingt vielversprechend, oder?
Wer ist Jan Eric Euler?
Ein Fotograf und Videomensch, 25 Jahre jung, am liebsten in der Natur und auf Reisen unterwegs, Perfektionist, getrieben und sportbegeistert. Das zeigt sich auch in meiner Arbeit, obwohl ich hier immer Emotion den Vorrang vor technischem Perfektionismus gebe und am liebsten Menschen, Zwischenmenschlichkeit und Natur, vielleicht sogar am allerliebsten Menschen in der Natur zeige. Hierfür arbeite ich mit verschiedenen Medien und Techniken – Analog, Digital, Kleinbild, Großformat, Handykamera, Kollodium-Nassplatte, Video, Foto,.. dem fertigen Bild ist es doch egal, womit es gemacht wurde – solange es nur das transportiert, was es soll.
Wie bist Du zur Fotografie gekommen?
Kamera geschenkt bekommen, ein paar Mal auf den Auslöser gedrückt, Rückteil aufgemacht, Film in der Kamera aus Neugier begutachtet, abgegeben und ein Paar Abzüge von Bildern zurück bekommen, die ich beim Aufmachen der Kamera nicht kaputt belichtet habe – mit Lightleaks und lustigen Farben drauf – wow!
Was macht einen guten Fotografen aus?
Das kommt wohl darauf an, was man als gut bezeichnen möchte und in welcher der unzähligen Branchen der Fotografie man schaut. Für mich ist ein guter Fotograf prinzipiell erst mal der, der es schafft ästhetisch Emotionen zu vermitteln mit seinen Bildern, Geschichten zu erzählen, zu inspirieren. Aber das ist natürlich eine persönliche Vorliebe. Es gibt unzählige Fotografen, die in anderen Bereichen sehr sehr gut sind, die mit meiner Vorstellung von gut wenig bis gar nichts zu tun haben und trotzdem tolle Künstler – oder Handwerker oder Entertainer – sind.
Wie kommst du zu deinen Motiven?
Leben. Raus gehen. Aktiv sein. Kamera mitnehmen. Bereit sein. Dabei sein. Wach sein.
Was fotografierst du am liebsten und warum?
Menschen, die ich interessant finde, Menschen mit denen ich etwas teile. In der Natur sein, die Welt erfahren, die Eindrücke festhalten.
Du spezialisierst Dich unter anderem auf alternative Techniken wie den Kollodion-Nassplatten-Prozess, dessen Geschichte bis ins Jahr 1851 zurückreicht. Kannst Du uns erklären, worum es sich dabei genau handelt?
Bei diesem Verfahren belichtet man Glasplatten, die mit einer noch nassen Schicht aus Kollodium und verschiedenen Salzen beschichtet sind. Man mischt hierzu alle Chemikalien selbst (beziehungsgweise kann das tun wenn man es möchte) und schneidet auch das Glas oder Alu selbst, auf dem man fotografiert. Es ist ein handwerklicher Prozess, der viel Aufmerksamkeit und noch mehr Übung erfordert, um ihn zu beherrschen, und ist es ein tolles Gefühl mit den eigenen Händen alle Arbeitsschritte selbst zu erledigen – von den Rohstoffen bis zum fertigen Bild! Dabei muss man sehr sorgfältig arbeiten, auf viele äußere Faktoren eingehen und sich vor allem sehr viel Zeit lassen – es ist ein langsamer Prozess, bei dem ich mit Großformat-Kameras arbeite. Hierbei entstehen dann aber auch Unikate mit einer unvergleichlichen Wirkung.
Die Geschichte hinter einem Deiner Bilder. Gibt es ein Bild, dass Dir besonders am Herzen liegt? Warum?
Mir liegen viele meiner Bilder am Herzen, aber hinter einigen gibt es natürlich eindrucksvollere Geschichten als hinter anderen. Grundsätzlich mag ich es, dass es zu so gut wie jedem Bild eine Geschichte zu erzählen gibt.
Dieses Bild mag ich besonders, weil es für mich die Freiheit des draußen seins symbolisiert, und weil es mich immer wieder daran erinnert, wie einfach das Leben sein kann. Meine Freundin und ich haben das Bild zusammen gemacht, als wir mit dem Rucksack auf Vancouver Island (einem der schönsten Flecken Erde die ich kenne) unterwegs waren. Wir wussten nicht wirklich wo wir sind, haben den Strand fast zufällig beim Wandern gefunden und waren absolut überwältigt von der Schönheit dieses Ortes. Der Rest ergab sich von allein. Manchmal ist es einfach das Schönste, ohne die Erwartung auf etwas Bestimmtes loszuziehen und sich überraschen zu lassen. Die Kameraausrüstung muss man dann natürlich trotzdem dabei haben und den ganzen Weg mitschleppen… so ganz ohne Erwartungen.
Du bist Teil eines Foto- und Filmkollektivs namens „Get Out There“. Mit wem und was haben wir es hierbei zu tun?
Mit mir und meiner Idee, das Filmen mit Freunden zu teilen. Da das Filmen leider nicht so einfach ist wie Fotografieren und eher ein Teamsport statt Einzelkampf ist, finden sich unter dem Namen “Get Out There” Kameramänner, Cutter, Tonleute und so weiter wieder, die verschiedene Videoprojekte und Aufträge gemeinsam angehen.
Ein Ziel, das Du als Fotograf erreichen möchtest?
Vielleicht… weniger Zeit vorm Computer verbringen? Reisen, Spaß haben, immer wieder Neues lernen, möglichst viel draußen sein, mit motivierten Leuten zusammen arbeiten. Der Rest ergibt sich (und ist vielleicht gar nicht sooo wichtig).
Jan Eric Eulers Fotokunst gibt’s hier für Euch zu erstehen. Und wenn Ihr mehr erfahren wollt, werft doch auch mal einen Blick auf seine Website.