Kennst Du das? Manchmal betrachtet man ein Bild und es transportiert auf der Stelle ein bestimmtes Gefühl in die Magengrube: Es fühlt sich an wie ein warmer Luftzug auf der Haut oder wie das Wasser, das einem im Mund zusammen läuft; es ist pure Gemütlichkeit, die einem genüsslich die Wirbelsäule entlang kriecht, oder vorfreudige Gänsehautstimmung.
Wir finden, solche Bilder sind Urlaub für die Seele und gehören deshalb in Zeiten wie diesen unbedingt in die eigenen vier Wände. Heute nehmen wir Dich mit auf eine Reise entlang unscheinbarer kleiner Erinnerungen, die die Welt bedeuten.
Ein Klassiker: Barfuß schlenderst Du am Strand entlang, die Schuhe hast Du lässig an den Fingerspitzen einer Hand eingehakt. Deine Füße sinken bei jedem Schritt ein wenig in den nassen Sand und die Brandung spült Dir kühles Nass über die Zehen.
Das war knapp, um ein Haar wärst Du richtig nass geworden. Wie gut, dass Du jetzt mit einer heißen Tasse Tee in der Hand an einem Fensterplatz im Café sitzt und dem Regen dabei zuhörst, wie er unaufhörlich gegen die Scheiben prasselt.
Platsch! Mit einem geschickten Köpfer vom Beckenrand tauchst Du ins kühle Wasser des Pools ein, um mit langen, kraftvollen Zügen einige Meter den Beckenboden entlang zu tauchen. Du beobachtest das Spiel des Sonnenlichts im Wasser, während das Chlor ein kleines bisschen in Deinen Augen brennt, und Du spürst die Luftblasen neben Deinem Kopf an die Wasseroberfläche hochsteigen.
Es war kalt im Zelt letzte Nacht, Du musstest einen zweiten Kapuzenpulli anziehen, damit du es in Deinem Schlafsack schön kuschelig hattest. Nichts auf der Welt könnte jetzt besser schmecken, als der dampfende Instant-Kaffee, den Du langsam schlürfst, während Du selbstvergessen die Stille des Morgens genießt.
Du kannst Dich nicht entscheiden, ob Du jetzt besser ganz schnell die Füße in die Hand nimmst, oder den Moment bis zur allerletzten Sekunde ausreizt. Aus der Ferne rollt der Donner heran, immer näher und lauter. Ein leichter Wind ist aufgekommen und bald werden die ersten Regentropfen auf Dein Gesicht fallen.
Es ist Sonntag. Der Wecker hat heute nicht geklingelt und es ist schon recht spät am Vormittag. Das hindert Dich aber nicht daran, mit der Tasse Kaffee, die Du Dir gerade zubereitet hast, auf direktem Wege wieder zurück in Dein ungemachtes Bett zu klettern und Dir die Decke bis zum Bauch hochzuziehen.
Durch die heruntergelassenen Fenster des Mietwagens strömt warmer Fahrtwind ins Auto, die Sonne brennt heiß auf der Haut Deines nackten Armes. Du riechst die Meeresluft und schmeckst das Salz auf Deinen Lippen.
Das Leben ist schön.