Seit Januar hat die Baumschule in Sidamo ihre Arbeit intensiviert und produziert Setzlinge für die Aufforstung. Nach umfangreichen Vorbereitungen im letzten Quartal wurde im Dezember mit der Mischung von Erde, Kompost und Sand begonnen. Diese Mischung wurde in Pflanztöpfe gefüllt, in die dann die Samen ausgeseht wurden. Diese Pflanztöpfe werden regelmäßig beschattet und bewässert, um optimale Wachstumsbedingungen zu gewährleisten. Nach dem Keimen der Samen erfolgt das regelmäßige Jäten und Sortieren der Töpfe nach Wachstumsstadien.
Zu Beginn des Projekts wurden in Absprache mit der Dorfgemeinschaft die Aufforstungsgebiete und Verantwortlichkeiten festgelegt. Um die jungen Pflanzungen zu schützen, wurden Maßnahmen wie das Verbot der Viehweide und die Regelung, dass nur höher gewachsenes Gras geschnitten und verfüttert werden darf, implementiert.
Im Januar haben wir das Pflanzgebiet für das laufende Jahr bestimmt. In den letzten zwei Monaten wurden verschiedene Strukturen zur Boden- und Wassererhaltung errichtet, darunter Terrassierungen, Gräben, Stein- und Bodenwälle, Microbecken und Halbmonde. Diese Maßnahmen sind je nach Topografie, Bodenbeschaffenheit und den spezifischen Anforderungen der zu pflanzenden Baumarten angepasst. Sie unterstützen das Wachstum der Bäume und verhindern Erosion sowie Schäden durch starken Regen.
Im Mai und Juni wurden nun die frischen Setzlinge gepflanzt. Einen Projektbericht von der letzten Auspflanzung werden wir Euch nach dem Sommer zeigen können. Hier nun aber ein paar schöne Bilder von den ersten Bäumen, die wir in Sidamo gepflanzt haben.
So sehen unsere ersten Bäume heute aus
Die Bäume sind mittlerweile ein paar Meter hoch und bereits sehr stabil. Um die Bäume herum wachsen Gras, Büsche und andere Pflanzen. Wir sind sehr froh und dankbar, dass die Pflanzungen bereits so tolle Früchte tragen.
Die Politische Situation in der Region
Die politische Situation in Shebedino und der Sidamo-Region bleibt ruhig. Die Übergriffe von Milizen aus der Oromo-Region haben abgenommen, was zu einer Reduktion der Einschränkungen für Besuche im Projektgebiet geführt hat. Diese Stabilität ist ein positiver Faktor für die Fortführung der Arbeit.
Im landesweiten Vergleich sind die Entwicklungen jedoch weniger positiv. Die Verhandlungen mit den Milizen der Amhara- und Oromo-Regionen stagnieren, was Reisen in diese Regionen für Ausländer und teilweise auch für Einheimische erschwert. Diese Situation beeinflusst auch den Zugang zur Sidamo-Region und erfordert besondere Vorsicht bei der Planung und Durchführung unserer Projekte.
Trotz der Herausforderungen machen wir Fortschritte. Die Arbeit in der Baumschule und den Aufforstungsgebieten trägt dazu bei, die Umwelt zu schützen und die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern.
Wir danken allen Unterstützern und der Dorfgemeinschaft für ihre Mithilfe und freuen uns auf weitere erfolgreiche Monate.