Rose Quartz und Serenity (zu Deutsch „Rosenquarz“ und „Klarheit/Gelassenheit“) – das klingt poetisch, und der Name ist hier Programm. Denn bei Serenity handelt es sich nicht um das Nacken-Tattoo eines hippen Mittzwanzigers und bei Rose Quartz nicht um Brad Pitt und Angelina Jolies jüngsten Nachwuchs. Nein, es handelt sich um die pastellig-verträumten, zarten Wattebausch-Trendfarben des Farbsystem-Anbieters Pantone für das Jahr 2016. Dieses Mal hat das US-Unternehmen erstmalig gleich zwei Farben zu den neuesten Trendtönen erklärt. Und auch wenn der aufmerksame Beobachter im ersten Moment vielleicht geneigt ist, die beiden Töne mit Baby-Blau und Kinderzimmer-Rosa zu betiteln, so haben die beiden Farben doch recht „erwachsene“ Aufgaben zu meistern: Serenity und Rose Quartz sollen künftig das modische „Gender-Bending“ erleichtern und beim Betrachter Entspannung, Ruhe und Sicherheit als Gegenpol zum Stress des modernen Lebens auslösen. Ein Gegenpol zu Syrien und Irak, Ukraine und Paris, „Flüchtlingskrise“ und Köln.
Wohlbefinden, Ruhe, Sicherheit, Ordnung, Wärme und Frieden sollen in diesem Jahr also in unsere Wohnzimmer und Kleiderschränke einziehen, und dabei ist es unbedeutend, ob Männlein oder Weiblein. Wir finden, das klingt sehr schön. Wir finden aber auch, dass andere Pantone Trendfarben des Jahres 2016 eigentlich die größeren Augenweiden sind – und möchten Euch hier deshalb diese etwas näher vorstellen!
Abendsonnen-Apricot
Ein toller, warmer Rotton, der an Markisen über sonnenbeschienenen Terrassen erinnert, die in der warmen Luft vor sich hin flattern. An Aprikoseneis und Grapefruitsaft. An leckeres Lachs-Sushi. Und an Sonnenuntergänge über dem Meer. Ja, das trifft unseren Geschmack – und augenscheinlich auch den von Martin Röhr, der nämlich liefert das Foto im passenden Farbton.
Grau in Grau
Die Farbe Grau hat es nicht einfach: So ziemlich jedes Sprichwort und jede Metapher, das oder die sich auf diese Farbe bezieht, ist in irgendeiner Form mit Langweile, gedrückter Stimmung und Durchschnittlichkeit konnotiert – wer möchte, zum Beispiel, schon gern graue Maus genannt werden? Dabei ist das ganz schön schade, denn Grau ist eben nicht gleich Grau: Industrie-Chic, Eleganz, Minimalismus, diese Begriffe beschreiben die Pantone-Farbe Nummer 401 wohl am treffendsten. Und wie gut sich das an der Wand macht, zeigt uns zum Beispiel Alexander Voss:
Summ, summ, summ…
Dieser wunderbar warme Gelbton erinnert uns an zufrieden vor sich hin summende Bienen und ihren Honig, an Butterblumen und die träge wärmenden Strahlen der Nachmittagssonne – von der Aufgekratztheit und Aggressivität vieler anderer Gelbtöne keine Spur! Wie die Pantone-Farbe 134 in die Deko zu Hause integriert werden kann, machen uns Andre Goncalves, Amalia Caratozzolo und Jörg Faißt vor:
Was, jetzt doch rosa?
Ja, aber ein anderes! Dieses hier ist nämlich ein wenig voller, wärmer, runder – und ja, auch ein wenig Vintage, dafür schwärmen wir ja bekannterweise ein bisschen. Die Nummer 698 unter den Pantone Farben findet Ihr zum Beispiel in den Arbeiten von Martin Röhr, Eva Stadler, Ines Kouidis und Kay Block:
1001 Nacht
Obskur, melancholisch, träumerisch. Dieser Blauton regt unsere Gehirnwindungen an, bringt die kreativen Säfte zum fließen, lässt uns einen Moment innehalten. Wenn das mal nicht die perfekte Farbe ist, um unsere vielen guten Vorsätze mit der richtigen Einstellung anzugehen und dem neuen Jahr gelassen und wach entgegenzutreten! Die Pantone-Farbe 7470 hat es ganz offensichtlich auch unserer Illustratorin Ines Kouidis angetan:
Minty times
Dieses Minzgrün, so fanden wir, passt in den Januar wie die Faust aufs Auge. Denn ein frischerer Wind wird wohl mit keiner anderen Farbe durch Eure vier Wände wehen – und was würde wohl besser zu einem Neuanfang passen als eine frische Brise? Diese Brise in Pantone-Farbe 573 von Fanz Sussbauer bekommt Ihr übrigens ganz exklusiv als limitierte Edition:
Einmal Provence und zurück
Oder seid Ihr gar jetzt schon urlaubsreif? Dann, liebe Traumreisenden, ist es die Pantone-Farbe 7456, die Eure Wohnzimmerwände von nun zieren sollte. Der Duft von Lavendel schleicht sich da ganz automatisch mit ein. Abhilfe verschafft zum Beispiel Gregor Ingenhoven:
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