Als die Malerin Rada Akbar anfing, den Alltag ihrer Heimat Afghanistan mit der Kamera abzubilden, stellte sie fest, dass sie eigentlich Fotografin war. Sie habe sich immer irgendwie künsterlisch ausgedrückt. „Ich fotografiere keine Objekte, ich fotografiere meine Gefühle ihnen gegenüber,“ sagt die 25-jährige und gibt zu, dass ihr dieser Ansatz selbst eigenartig vorkommt. Doch es sei eben ein ehrliches Konzept und eine adäquate Beschreibung ihres Verhältnisses zum Handwerk. „Ich ringe mit jedem Bild, das ich aufnehme. Ich gehe davon aus, das Perfektion möglich ist und versuche, sie aus jeder Aufnahme herauszuwringen.“
„Dieses Gebäude wurde vor etwa 80 Jahren errichtet. Gegenüber steht ein Schloss, ein sehr berühmter Platz in Kabul. Das Gebäude wurde während der Bürgerkriege zerstört und die Regierung hat immer noch nichts unternommen, um es wieder aufzubauen. Es ist ein Fußabdruck des Krieges und dennoch ist Leben zu sehen -in der Gestalt farbenfroher Ballons.“
Rada Akbars Vorbildfunktion für Künstlerinnen in Afghanistan
Als weibliche Künstlerin fühlt sich Rada Akbar der Afghanischen Gesellschaft verpflichtet. Sie möchte die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass auch eine Frau in diesem umkämpften Berufsfeld mit Erfolg arbeiten kann. Trotz einiger Verbesserungen für gebildete Frauen in den großen Städten, haben Unterdrückung und Gewalt gegenüber Frauen durch ideologisch-religiösen Extremismus und politische Instabilität wieder zugenommen, wie Statistiken und Menschenrechtsberichte zeigen.
Rada Akbar befürchtet, dass die Situation eskaliert, sobald die internationalen Kräfte das Land verlassen.“ Die Situation in Afghanistan ist nicht sicher. Im Moment befinden wir uns in einer Notlage, die Korruption und Misstrauen gegenüber der Regierung begünstigen könnte“, äußert Rada Akbar ihre Besorgnis.
Wir sind froh, dass Rada Akbar mit einer Auswahl aus Ihrem Portfolio auf Photocircle vertreten ist. Mit der Fotokunst von Rada Akbar könnt Ihr bei uns unter anderem Syrische Flüchtlinge in Jordanien unterstützen.