Torsten Mühlbacher wurde 1977 in Tirol geboren. Die Kamera war schon in seiner Jugend ständiger Begleiter. 2003 stieg Mühlbacher in die Welt der digitalen Fotografie ein, seit 2012 arbeitet er nebenberuflich als Fotograf – vorwiegend in der Natur, und zwar bei jedem Wetter.
Torsten, was macht für Dich einen guten Fotografen aus?
In der Natur findet man die schönsten Stimmungen bei Sonnenauf- beziehungsweise Sonnenuntergang. Hier in Tirol ist dies meist mit der Bezwingung eines Berges verbunden. Hat man den gewünschten Ort erreicht, heißt es dann, die Situation festzuhalten. Man sollte die Technik beherrschen, da man ja nicht ewig Zeit hat – schnell wandert die Sonne über den Horizont und die „Morgenstimmung“ ist vorüber. Ein gutes Auge dafür und das nötige Know-How über die Kamera und deren Techniken sollten also vorhanden sein.
Wie kommst du zu deinen Motiven?
Viele Motive habe ich sozusagen vor der Haustüre. Die Alpen bieten eine Vielzahl an atemberaubenden Motiven. Natürlich ist ein Perspektivwechsel ab und an notwendig, daher zieht es mich regelmäßig in den hohen Norden, an Ost- und Nordsee, und in die skandinavischen Länder.
Was reizt dich besonders am Fotografieren?
Ich verbinde die Fotografie oft mit meinen Wanderungen in den Bergen. Dabei findet man immer wieder neue Orte, neue Eindrücke. In der Natur hängt alles von Wetter, Lichtstimmung und Standort ab. Ab und zu erstelle ich auch Portraits oder fotografiere auf Veranstaltungen. Das ist dann wieder eine komplett andere Welt. Dort kann ich bestimmen, wie das Licht fällt, oder welche Pose das Model einnehmen soll. Diese unterschiedlichen Voraussetzungen machen die Fotografie so spannend.
Was möchtest du als Fotograf erreichen?
Berühmt und reich werden! Nein… vor allem möchte ich die Freude an der Fotografie nicht verlieren. In den Jahren lernt man vieles dazu, probiert neue Techniken aus – man sollte nicht auf einem Level verharren. Natürlich freut man sich über Aufträge oder Veröffentlichungen, für mich ist aber die Freude an der Fotografie das wichtigste.
Was fotografierst du am liebsten und warum?
Die Natur. Man findet hier immer wieder neue Herausforderungen, hinter jeder kleinen Lichtung, jedem Bergkamm oder Hügel könnte ein See glitzern, sich eine traumhafte Aussicht eröffnen oder ein kapitaler Hirsch stehen – dann hat man als Landschaftsfotograf leider aber meist ein Weitwinkel montiert und falls das Tier hier dennoch formatfüllend im Sucher ist, steht man schon ziemlich nahe, haha.
Dein Lieblingsland zum Fotografieren?
In den letzten Jahren haben es mir vor allem die skandinavischen Länder angetan. Die karge Landschaft Islands, das zerklüftete Norwegen oder das eher liebliche Schweden. Die Kombination aus Bergen, Flachland und Meer fasziniert mich immer wieder.
Welche Bilder liegen Dir besonders am Herzen?
Eines meiner Lieblingsbilder – es entstand auf meiner ersten Reise nach Schweden im Jahr 2007. Auf dieser Reise erwischte mich das „Schweden-Fieber“. Aufgenommen wurde es an der Ostküste, im kleinen Fischerdörfchen „Smögen“
Dieses Bild ist ebenso in Schweden entstanden. Es wurde beim Sony World Photography Award unter die besten 10 in der Kategorie „LowLight“ gewählt. Entstanden ist es in der Stockholmer U-Bahn.
Dieses Bild ist aus meiner schönen Heimat Tirol. Die Kalkkögel spiegeln sich im Wasser des Salfeinsees. Eine (noch) unberührte Landschaft, die sich womöglich jedoch bald ändern wird. Leider werden auch noch die letzten schönen Orte für Ski-Lifte missbraucht.
Dein nächstes Projekt?
Ein konkretes Projekt ist zurzeit nicht in Planung. Die Landschaftsfotografie ist sozusagen mein „Dauerprojekt“ – alles andere lasse ich lasse auf mich zukommen.
Mehr über Torsten Mühlbacher könnt Ihr auf seiner Website nachlesen. In seiner Galerie auf Photocircle haben wir außerdem einige seiner schönsten Werke für Euch zusammengetragen. Torsten unterstützt mit dem Verkauf seiner Bilder unter anderem ein Projekt zur medizinischen Versorgung syrischer Flüchtlinge.