Kevin Russ hat ein Großteil des Jahres 2012 in seinem Auto gelebt und ist durch den Wildnis des amerikanischen Westen gereist. Herausgekommen sind beeindruckende Landschafts- und Tieraufnahmen, die nicht selten auch zum schmunzeln anregen. Schießen tut er seine Bilder hauptsächlich mit einem IPhone. Mit uns spricht er über seine Lieblingsorte zum Fotografieren und einen unvergesslichen Moment mit vier ausgewachsen Rentier-Bullen.
Du bist ja viel unterwegs. Wo bist Du gerade und wo wirst Du in zwei Wochen sein?
Momentan bin ich bei meiner Schwester in Fullerton, Kalifornien. Ich mache gerade eine kurze Pause bevor ich mich wieder auf den Weg mache. In zwei Woche werde ich mich nach Oregon durchschlagen und von dort weiter nach Montana in den ‚Glacier National Park‚ fahren.
Was ist Dein Lieblingsort zum Fotografieren?
Schwer zu sagen. Ich liebe es an der Küste, in den Bergen und in der Wüste zu fotografieren. Um immer wieder Abwechslung zu haben pendele ich häufig zwischen diesen Landschaften.
Welches ist Deine liebste Tageszeit zum Fotografieren?
Sonnenauf- und untergang. Da ist das Licht besser und ich habe eine größere Chance wilde Tiere zu entdecken.
Meiner Meinung nach schafft es ein guter Fotograf Emotionen beim Betrachter zu wecken. Mit welchen Mitteln er das schafft und was für eine Art von Gefühlen er hervorruft ist egal.
Ein Ziel das Du als Fotograf erreichen möchtest…
Ich würde gerne so viel wie möglich von der Welt sehen und mit der Kamera festhalten. Es wäre schön. wenn ich meine Reisen mit dem Verkauf meiner Fotografie finanzieren könnte.
Worauf achtest Du beim Fotografieren?
Ich versuche lediglich die jeweilige Stimmung einzufangen, mehr nicht.
Welches Deiner Fotos ist besonders wichtig für Dich?
Mein Foto ‚Rocky Mountain Moose‚. Ich habe sieben Stunden mit den vier Rentier-Bullen verbracht und werde dieses Erlebnis nie vergessen. Einmal waren wir auf einer großen Lichtung. Der kräftigste und dominanteste Bulle forderte die drei anderen nacheinander zum Kampf heraus. Alle drei wichen zurück. Dann war ich an der Reihe. Er kam auf mich zu und senkte sein Geweih. Es war eine ziemlich brenzlige und furchteinflößende Situation. Ich ging langsam zurück und zum Glück verschonte er mich ebenfalls. Auf dieser Lichtung habe ich dann auch dieses Foto hier gemacht. Die Möglichkeit so dicht und so lange bei diesen großen und beeindrucken Tieren sein zu dürfen, war ein Traum.
Du bist das gesamte letzte Jahr durch den wilden Westen der USA gereist. Was sind Deine nächsten Reisepläne?
Ich würde sehr gerne Europa und Asien bereisen. Im Moment jedoch möchte ich Landschaften erkunden, die ich mit dem Auto entdecken kann. Ich möchte zum Beispiel unbedingt noch mal in die kanadischen Rockies.
Kevin Russ wurde in Santa Maria, Kalifornien, geboren. Mit 20 zog es ihn nach Portland, Oregon, aufs College. Nach zwei Jahren schmiss er sein Studium hin, um sich vollständig der Fotografie zu widmen.
Im September letzten Jahres haben wir Kevin Russ eine Ausstellung in Berlin gewidmet. Gedruckt haben wir die Bilder hauptsächlich auf Leinwand, da die warmen, lieblichen Töne vieler seiner Bilder gut zu diesem Träger passen. Das Flaggschiff der Ausstellung war jedoch sein Foto ‚Foggy Forest Creek‚, welches wir auf 150 x 100 cm hinter Acrylglas kaschiert haben. Der Anblick zog jeden Betrachter in seinen Bann und ließ in so leicht nicht mehr los.
Wenn Ihr Kevin Russ näher kennen lernen möchtet, empfehlen wir Euch dieses Video von Max Monty. Ansonsten könnt ihr ihn auf Instagram folgen.
Kevin Russ | A Traveling Photographer von Max Monty.